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Das andere Ende der Leine

Ihr Lieben,

‚Das Problem ist immer am anderen Ende der Leine‘

Ein Satz, den ich so nur bedingt unterstreichen würde, auch wenn er einem sicherlich sehr oft und sehr leicht über die Lippen rutscht.

Die Entwicklung eines Hundes wird durch viele Faktoren beeinflusst, nicht alle sind durch den Halter zu steuern.

Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man sich deshalb mit der gewünschten Rasse und ihren Eigenschaften auseinandersetzen.

Unterschiedliche Rassen wurden für unterschiedliche Zwecke gezüchtet, bestimmte Verhaltensweisen aus den Funktionskreisen hypertrophiert (z.B. beim Jagdverhalten) oder vermindert. 

Das bedeutet, dass jede Rasse gewisse Anlagen mit sich bringt, die man bei der Erziehung und den Bedürfnissen des Hundes berücksichtigen muss.

Bereits der Deckakt zwischen Hündin und Rüde kann Einfluss auf spätere Verhaltensweisen / Charakterzüge der Welpen haben. 

Steht die Hündin während des Deckaktes unter Stress (z.B. durch einen erzwungenen Deckakt) oder ist die Mutterhündin während der Trächtigkeit einer reizstarken Umwelt ausgesetzt, kann sich ihr Cortisolspiegel erhöhen. 

Cortisol kann erst über einen längeren Zeitraum vom Körper abgebaut werden. 

Es ist plazentadurchgängig und überträgt sich so bereits auf die ungeborenen Welpen.

Die Folgen können das ganze Leben des Welpen beeinflussen.

Ein weiterer Faktor ist das Umfeld, in das der Welpe hineingeboren wird. 

Hier sammelt der Welpe seine ersten Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ. 

Auf diese wird das Gehirn des Hundes zurückgreifen, um spätere Erlebnisse damit abzugleichen und um Verhaltensstrategien in ähnlichen Situationen abzurufen, die dem Hund zur Bewältigung derselbigen geholfen haben.

Hat er zum Beispiel durch die Mutterhündin vermittelt bekommen, dass fremde Menschen eher als Eindringlinge wahrgenommen werden und mit Vorsicht zu genießen sind, wird er durch das Vorbildverhalten der Mutter eher zur Skepsis erzogen und diese auch den Menschen gegenüber zeigen und zum Ausdruck bringen.

Ein Hund kommt also selten als unbeschriebenes Blatt zu seinem Menschen, sondern bringt in der Regel eine Vorgeschichte mit sich.

Er hat seine eigene Persönlichkeit, ebenso gesammelte Erfahrungen, die ihn geprägt haben.

Sein Gesundheitszustand (z.B. Schmerzen) kann Einfluss auf seine Verhaltensweisen haben, ebenso die persönliche Tagesform, denn auch Hunde haben genauso wie Menschen gute und schlechte Tage. 😉

Die Probleme liegen also nicht ausschließlich am anderen Ende der Leine. 

Was allerdings am anderen Ende der Leine liegt, ist die Verantwortung die Probleme des Hundes anzugehen.

Denn in dem Moment, in dem ich mich für einen Hund entscheide, muss ich mir darüber im Klaren sein, ein Hundeleben lang Verantwortung zu tragen. 

Ich muss meinem Hund Orientierung und Sicherheit bieten, ich muss ihn sinnvoll beschäftigen und auslasten und somit seine Bedürfnisse befriedigen – und ja, sicherlich muss ich auch viel an mir selbst arbeiten und Dinge verändern, um mit meinem Hund zu einem Team zusammenwachsen zu können.

Die Frage sollte immer lauten: ‚Was kann ich für meinen Hund tun?‘, nicht ‚Was kann mein Hund für mich tun?‘

Denn in der Regel hat es sich z.B. der jagdlich-ambitionierte Deutsch Drahthaar nicht ausgesucht, plötzlich Familien- und Couchhund zu werden, genauso wenig wie es sich der ehemalige Strassenhund nicht ausgesucht hat, plötzlich im Ballungszentrum der Stadt zu wohnen und mit Reizen überflutet zu werden.

Aber ich als Mensch habe mir diesen einen Hund ausgesucht, ob aus rein emotionaler Schockverliebtheit oder durch rationale Recherche und Beratung vor dem Hundekauf. 

Somit bin ich alleine in der Verantwortung meinem Hund ein Umfeld zu schaffen, in dem er gut zurecht kommt und seine Bedürfnisse befriedigt werden – und zwar mit Hilfe meiner Unterstützung.

Ich muss dem Hund meine Welt zeigen, aber sollte seine Welt auch durch seine Augen sehen und diese verstehen, um ihm wirklich gerecht zu werden.

Und das bedarf seiner Zeit und geht leider auch nicht immer im Hau-Ruck-Verfahren.

Aber eine Beziehung muss sich auch entwickeln dürfen, dazu gehört eine gesunde Basis, Fairness, ein Vertrauensaufbau und eine ganze Portion Verständnis für das Verhalten und die Emotionen des Gegenübers. Nur so kann man gemeinsam wachsen.

Habt einen schönen Tag,

Eure Kirsten 🙂

Das andere Ende der Leine

Ihr Lieben,

‚Das Problem ist immer am anderen Ende der Leine‘

Ein Satz, den ich so nur bedingt unterstreichen würde, auch wenn er einem sicherlich sehr oft und sehr leicht über die Lippen rutscht.

Die Entwicklung eines Hundes wird durch viele Faktoren beeinflusst, nicht alle sind durch den Halter zu steuern.

Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man sich deshalb mit der gewünschten Rasse und ihren Eigenschaften auseinandersetzen. Unterschiedliche Rassen wurden für unterschiedliche Zwecke gezüchtet, bestimmte Verhaltensweisen aus den Funktionskreisen hypertrophiert (z.B. beim Jagdverhalten) oder vermindert. 

Das bedeutet, dass jede Rasse gewisse Anlagen mit sich bringt, die man bei der Erziehung und den Bedürfnissen des Hundes berücksichtigen muss.

Bereits der Deckakt zwischen Hündin und Rüde kann Einfluss auf spätere Verhaltensweisen / Charakterzüge der Welpen haben. 

Steht die Hündin während des Deckaktes unter Stress (z.B. durch einen erzwungenen Deckakt) oder ist die Mutterhündin während der Trächtigkeit einer reizstarken Umwelt ausgesetzt, kann sich ihr Cortisolspiegel erhöhen. 

Cortisol kann erst über einen längeren Zeitraum vom Körper abgebaut werden. 

Es ist plazentadurchgängig und überträgt sich so bereits auf die ungeborenen Welpen.

Die Folgen können das ganze Leben des Welpen beeinflussen.

Ein weiterer Faktor ist das Umfeld, in das der Welpe hineingeboren wird. 

Hier sammelt der Welpe seine ersten Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ. 

Auf diese wird das Gehirn des Hundes zurückgreifen, um spätere Erlebnisse damit abzugleichen und um Verhaltensstrategien in ähnlichen Situationen abzurufen, die dem Hund zur Bewältigung derselbigen geholfen haben.

Hat er zum Beispiel durch die Mutterhündin vermittelt bekommen, dass fremde Menschen eher als Eindringlinge wahrgenommen werden und mit Vorsicht zu genießen sind, wird er durch das Vorbildverhalten der Mutter eher zur Skepsis erzogen und diese auch den Menschen gegenüber zeigen und zum Ausdruck bringen.

Ein Hund kommt also selten als unbeschriebenes Blatt zu seinem Menschen, sondern bringt in der Regel eine Vorgeschichte mit sich.

Er hat seine eigene Persönlichkeit, ebenso gesammelte Erfahrungen, die ihn geprägt haben.

Sein Gesundheitszustand (z.B. Schmerzen) kann Einfluss auf seine Verhaltensweisen haben, ebenso die persönliche Tagesform, denn auch Hunde haben genauso wie Menschen gute und schlechte Tage. 😉

Die Probleme liegen also nicht ausschließlich am anderen Ende der Leine. 

Was allerdings am anderen Ende der Leine liegt, ist die Verantwortung die Probleme des Hundes anzugehen.

Denn in dem Moment, in dem ich mich für einen Hund entscheide, muss ich mir darüber im Klaren sein, ein Hundeleben lang Verantwortung zu tragen. 

Ich muss meinem Hund Orientierung und Sicherheit bieten, ich muss ihn sinnvoll beschäftigen und auslasten und somit seine Bedürfnisse befriedigen – und ja, sicherlich muss ich auch viel an mir selbst arbeiten und Dinge verändern, um mit meinem Hund zu einem Team zusammenwachsen zu können.

Die Frage sollte immer lauten: ‚Was kann ich für meinen Hund tun?‘, nicht ‚Was kann mein Hund für mich tun?‘

Denn in der Regel hat es sich z.B. der jagdlich-ambitionierte Deutsch Drahthaar nicht ausgesucht, plötzlich Familien- und Couchhund zu werden, genauso wenig wie es sich der ehemalige Strassenhund nicht ausgesucht hat, plötzlich im Ballungszentrum der Stadt zu wohnen und mit Reizen überflutet zu werden.

Aber ich als Mensch habe mir diesen einen Hund ausgesucht, ob aus rein emotionaler Schockverliebtheit oder durch rationale Recherche und Beratung vor dem Hundekauf. 

Somit bin ich alleine in der Verantwortung meinem Hund ein Umfeld zu schaffen, in dem er gut zurecht kommt und seine Bedürfnisse befriedigt werden – und zwar mit Hilfe meiner Unterstützung.

Ich muss dem Hund meine Welt zeigen, aber sollte seine Welt auch durch seine Augen sehen und diese verstehen, um ihm wirklich gerecht zu werden.

Und das bedarf seiner Zeit und geht leider auch nicht immer im Hau-Ruck-Verfahren.

Aber eine Beziehung muss sich auch entwickeln dürfen, dazu gehört eine gesunde Basis, Fairness, ein Vertrauensaufbau und eine ganze Portion Verständnis für das Verhalten und die Emotionen des Gegenübers. Nur so kann man gemeinsam wachsen.

Habt einen schönen Tag,

Eure Kirsten 🙂