Ruhetraining
Ihr Lieben,
In meinem Trainingsalltag begegnen mir mehr und mehr Hunde, die mit Volldampf aufgeregt unterwegs sind und ihrem Menschen weder einen Blick noch ein Ohr schenken.
Da wird wie wild visuell die Gegend abgecheckt, die Nase auf dem Boden gehalten und geschnüffelt, auf jedes Geräusch reagiert.
Diesen Hunden fehlt meist die Fähigkeit bzw. Lernerfahrung, Reize in einem gesunden Maße wahrzunehmen und diese dann zu verarbeiten.
Auf diese Übungen fokussiert sich ein Großteil meines Trainings, bereits ab Welpenalter.
Ein Hund, der nie gelernt hat, angemessen auf Aussen-/Umweltreize zu reagieren, ist schnell überfordert mit ihnen und dadurch fehlt ihm die Chance, sich selbst herunterzufahren und zu beruhigen.
Um dem Hund zu einem gelassenen Umgang mit Reizen zu verhelfen, kann die erste (und von mir immer wieder empfohlene) Trainingsaufgabe lauten: Nichts tun!
Den Hund einfach mal im geöffneten Kofferraum (je nach örtlicher Begebenheit und Trainingsstand des Hundes evtl. auch noch in einer geschlossenen Box oder befestigt) lassen und der Mensch setzt sich auf einen Stuhl davor ( –> Vorbildverhalten, da er selbst auch zur Ruhe kommt!).
Nun kann das äußere Geschehen in einem sicheren Rahmen beobachtet werden.
Nachdem der Hund zur Ruhe gekommen ist und entspannt, geht es dann nach Hause.
Eine weitere Trainingsmöglichkeit wäre es , sich in einem Park auf eine Bank zu setzen, dem angeleinten Hund unterstützend eine Decke zur Ablage auf den Boden zu legen und dort gemeinsam zur Ruhe zu kommen.
Wichtig ist, die Reize langsam – dem Trainingsstand des Hundes entsprechend -zu steigern.
Nach diesem Training sollten explizit ruhige Aktivitäten passieren, z.B. ein Spaziergang in einer reizarmen Umgebung, da das sogenannte Abschalttraining mental anstrengend für die Hunde ist und man ihnen die Möglichkeit geben sollte, die wahrgenommenen Reize in Ruhe zu verarbeiten. Den Hund danach mit Ballspielen o.ä. aufregenden Aktivitäten zu ‘belohnen’ wäre kontraproduktiv in diesem Trainingskontext.
Leider nehmen viele Halter sich nicht die Zeit für solche Übungen.
In ihren Köpfen ist das Bild gefestigt, dass Hunde rennen müssen, um sich auszupowern, sie sollen mit Artgenossen toben.
‚Ruhetraining‘ wirkt da doch eher langweilig.
Hinzu kommt oft, dass die Menschen durch Verhaltensweisen, die der Hund bei diesem Training zeigen könnte, schnell selbst gestresst sind und sie sich von diesen nicht abgrenzen können.
Aufkommende Vokalisierungen, Frustbellen, buddeln, aufmerksamkeitsheischendes Verhalten wie auf Stöcken oder Steinchen herumzunagen, all das sind Dinge, die der Mensch während dieses Trainings oft nur schwer aushält. Ebenso, dass er in seinem termingetakteten Alltag Zeit abknapsen muss ( denn in der Regel dauert es gerade am Anfang gerne auch mal ein gutes Stündchen bis der Hund zur Ruhe kommt) und es ihm daher selbst schwerfällt, die nötige Ruhe für den Hund auszustrahlen.
Das ist sicherlich in vielerlei Hinsicht verständlich, nur führt es letztendlich dazu, dass sich die Verhaltensweisen des Hundes festigen und alles bleibt wie es ist oder sich sogar noch verschlimmert, weil dem Hund Strategien zur Stressbewältigung fehlen.
Ein Hund braucht Zeit, Dinge lernen zu dürfen und genau die sollte sich der Mensch nehmen.
Wenn Euer Hund also schon unruhig aus dem Auto springt, weil er weiss, dass es gleich auf die Hundewiese geht, wäre es nicht hilfreich, diese Unruhe zu bestätigen, in dem ihr trotz des aufgeregten Zustandes des Hundes die Leine löst und er losflitzen darf.
Nehmt Euch doch einfach mal die Zeit, abzuwarten, bis der Körpertonus Eures Hundes sichtlich entspannt und erst dann geht es weiter.
Oder nehmt es zum Anlass, genau diesen Ort für ein Abschalttraining zu nutzen und nach dem erfolgreichen Ruhetraining wieder nach Hause zu fahren.
Möglichkeiten gibt es viele und wie immer fangen auch die ersten Ruheübungen zuhause im gesicherten Raum an ( wie z.B. das Deckentraining).
Gerne unterstütze ich Euch auch hierbei. 🙂
Habt einen guten Start in die Woche und nehmt Euch ausreichend Zeit für Eure Fellnasen,
Eure Kirsten 🙂
Ruhetraining
Ihr Lieben,
In meinem Trainingsalltag begegnen mir mehr und mehr Hunde, die mit Volldampf aufgeregt unterwegs sind und ihrem Menschen weder einen Blick noch ein Ohr schenken.
Da wird wie wild visuell die Gegend abgecheckt, die Nase auf dem Boden gehalten und geschnüffelt, auf jedes Geräusch reagiert.
Diesen Hunden fehlt meist die Fähigkeit bzw. Lernerfahrung, Reize in einem gesunden Maße wahrzunehmen und diese dann zu verarbeiten.
Auf diese Übungen fokussiert sich ein Großteil meines Trainings, bereits ab Welpenalter.
Ein Hund, der nie gelernt hat, angemessen auf Aussen-/Umweltreize zu reagieren, ist schnell überfordert mit ihnen und dadurch fehlt ihm die Chance, sich selbst herunterzufahren und zu beruhigen.
Um dem Hund zu einem gelassenen Umgang mit Reizen zu verhelfen, kann die erste (und von mir immer wieder empfohlene) Trainingsaufgabe lauten: Nichts tun!
Den Hund einfach mal im geöffneten Kofferraum (je nach örtlicher Begebenheit und Trainingsstand des Hundes evtl. auch noch in einer geschlossenen Box oder befestigt) lassen und der Mensch setzt sich auf einen Stuhl davor ( –> Vorbildverhalten, da er selbst auch zur Ruhe kommt!).
Nun kann das äußere Geschehen in einem sicheren Rahmen beobachtet werden.
Nachdem der Hund zur Ruhe gekommen ist und entspannt, geht es dann nach Hause.
Eine weitere Trainingsmöglichkeit wäre es , sich in einem Park auf eine Bank zu setzen, dem angeleinten Hund unterstützend eine Decke zur Ablage auf den Boden zu legen und dort gemeinsam zur Ruhe zu kommen.
Wichtig ist, die Reize langsam – dem Trainingsstand des Hundes entsprechend -zu steigern.
Nach diesem Training sollten explizit ruhige Aktivitäten passieren, z.B. ein Spaziergang in einer reizarmen Umgebung, da das sogenannte Abschalttraining mental anstrengend für die Hunde ist und man ihnen die Möglichkeit geben sollte, die wahrgenommenen Reize in Ruhe zu verarbeiten. Den Hund danach mit Ballspielen o.ä. aufregenden Aktivitäten zu ‘belohnen’ wäre kontraproduktiv in diesem Trainingskontext.
Leider nehmen viele Halter sich nicht die Zeit für solche Übungen.
In ihren Köpfen ist das Bild gefestigt, dass Hunde rennen müssen, um sich auszupowern, sie sollen mit Artgenossen toben.
‚Ruhetraining‘ wirkt da doch eher langweilig.
Hinzu kommt oft, dass die Menschen durch Verhaltensweisen, die der Hund bei diesem Training zeigen könnte, schnell selbst gestresst sind und sie sich von diesen nicht abgrenzen können.
Aufkommende Vokalisierungen, Frustbellen, buddeln, aufmerksamkeitsheischendes Verhalten wie auf Stöcken oder Steinchen herumzunagen, all das sind Dinge, die der Mensch während dieses Trainings oft nur schwer aushält. Ebenso, dass er in seinem termingetakteten Alltag Zeit abknapsen muss ( denn in der Regel dauert es gerade am Anfang gerne auch mal ein gutes Stündchen bis der Hund zur Ruhe kommt) und es ihm daher selbst schwerfällt, die nötige Ruhe für den Hund auszustrahlen.
Das ist sicherlich in vielerlei Hinsicht verständlich, nur führt es letztendlich dazu, dass sich die Verhaltensweisen des Hundes festigen und alles bleibt wie es ist oder sich sogar noch verschlimmert, weil dem Hund Strategien zur Stressbewältigung fehlen.
Ein Hund braucht Zeit, Dinge lernen zu dürfen und genau die sollte sich der Mensch nehmen.
Wenn Euer Hund also schon unruhig aus dem Auto springt, weil er weiß, dass es gleich auf die Hundewiese geht, wäre es nicht hilfreich, diese Unruhe zu bestätigen, in dem ihr trotz des aufgeregten Zustandes des Hundes die Leine löst und er losflitzen darf.
Nehmt Euch doch einfach mal die Zeit, abzuwarten, bis der Körpertonus Eures Hundes sichtlich entspannt und erst dann geht es weiter.
Oder nehmt es zum Anlass, genau diesen Ort für ein Abschalttraining zu nutzen und nach dem erfolgreichen Ruhetraining wieder nach Hause zu fahren.
Möglichkeiten gibt es viele und wie immer fangen auch die ersten Ruheübungen zuhause im gesicherten Raum an ( wie z.B. das Deckentraining).
Gerne unterstütze ich Euch auch hierbei. 🙂
Habt einen guten Start in die Woche und nehmt Euch ausreichend Zeit für Eure Fellnasen,
Eure Kirsten 🙂