Schleppleinentraining
Die Schleppleine gehört für viele Hundehalter längst zur Standardausrüstung. Ob im Freilauftraining, beim Rückruf oder in wildreichen Gebieten – sie bietet eine sichere Möglichkeit, dem Hund mehr Bewegungsfreiheit zu geben, ohne die Kontrolle gänzlich abzugeben. Doch was auf den ersten Blick so simpel wirkt, hat in der Praxis viele Tücken.
Schleppleine: Werkzeug für Freiheit & Sicherheit
Die Idee hinter der Schleppleine ist einfach: Der Hund darf sich in einem gewissen Radius frei bewegen, bleibt aber stets mit seinem Menschen verbunden. Besonders im Rückruftraining oder bei Hunden mit Jagdtrieb wird die Schleppleine häufig eingesetzt, um kontrolliertes Verhalten auch auf Distanz zu üben (vgl. Ulli Reichmann, Die sichere Schleppleine, 2022).
Doch ein häufiger Fehler im Alltag ist der rein „technische“ Einsatz der Leine – das Halten und Bremsen ohne echte Kommunikation. Viele Hund-Mensch-Teams geraten unbewusst in ein Muster, das eher einem Tauziehen ähnelt als einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit.
Leine als Kommunikationsmittel – nicht als Bremse
In vielen Alltagssituationen sieht man es deutlich: Der Hund läuft vorneweg, zieht, erkundet seine Umwelt, während der Mensch passiv am Ende der Leine steht – ohne Augenkontakt, ohne Dialog. Das Problem dabei: So wird die Leine zur reinen „Notbremse“. Führung, Orientierung oder Kooperation bleiben aus.
Wichtig zu verstehen: Die Schleppleine ersetzt keine Beziehung oder Erziehung – sie ergänzt sie. Sie ist keine bloße Sicherung, sondern ein Bindeglied zwischen Hund und Mensch. Über sie sollten Sicherheit, Klarheit und Orientierung vermittelt werden.
Wenn es jedoch zu dauerhaftem Ziehen, ständigen Rucken oder unbewusstem „Zuppeln“ kommt, lohnt es sich, innezuhalten und folgende Fragen zu stellen:
-
Versteht mein Hund überhaupt, was ich von ihm möchte?
-
Gebe ich ihm klare, für ihn nachvollziehbare Signale?
-
Biete ich ihm Raum für Feedback, damit er sich ebenfalls einbringen kann?
-
Fördere ich mit meinem aktuellen Handeln tatsächlich einen Lernprozess – oder blockiere ich ihn unbewusst?
Bewusst führen heißt: Aktiv bleiben
Ein achtsamer Umgang mit der Schleppleine kann nicht nur die Führungsqualität verbessern, sondern auch das Vertrauen zwischen Hund und Halter stärken. Der Schlüssel dazu liegt im aktiven Kontakt:
✔ Bewusstes Führen statt passivem Halten
✔ Klare Körpersprache und Signale
✔ Orientierung ermöglichen – nicht erzwingen
✔ Den Hund einladen, bei seinem Menschen zu bleiben, anstatt ihn mechanisch zu kontrollieren
Dabei geht es nicht darum, den Hund „im Zaum zu halten“, sondern darum, ihm sicher den nötigen Rahmen für eigene Erfahrungen zu geben, während der Mensch präsent bleibt.
Tipp:
Richtige Schleppleinenarbeit erfordert Übung. Es lohnt sich, ein Schleppleinentraining unter fachlicher Anleitung zu besuchen – am besten bei einem Trainer, der mit körpersprachlicher Führung und beziehungsorientierten Ansätzen arbeitet (vgl. Viviane Theby, Longieren & Distanztraining, 2020).
Wir unterstützen Dich gerne dabei 🙂
Hab einen schönen Tag,
Kirsten 🙂
Quellen:
-
Reichmann, U. (2022): Die sichere Schleppleine: Frei und sicher unterwegs – auch mit Jagdtrieb, Cadmos Verlag
-
Theby, V. (2020): Longieren & Distanztraining – Kommunikation auf Distanz fördern, Müller Rüschlikon Verlag
-
TVT Merkblatt Nr. 131.4: Leinen und Geschirre – Einsatz im Training (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.)
Schleppleinentraining
Die Schleppleine gehört für viele Hundehalter längst zur Standardausrüstung. Ob im Freilauftraining, beim Rückruf oder in wildreichen Gebieten – sie bietet eine sichere Möglichkeit, dem Hund mehr Bewegungsfreiheit zu geben, ohne die Kontrolle gänzlich abzugeben. Doch was auf den ersten Blick so simpel wirkt, hat in der Praxis viele Tücken.
Schleppleine: Werkzeug für Freiheit & Sicherheit
Die Idee hinter der Schleppleine ist einfach: Der Hund darf sich in einem gewissen Radius frei bewegen, bleibt aber stets mit seinem Menschen verbunden. Besonders im Rückruftraining oder bei Hunden mit Jagdtrieb wird die Schleppleine häufig eingesetzt, um kontrolliertes Verhalten auch auf Distanz zu üben (vgl. Ulli Reichmann, Die sichere Schleppleine, 2022).
Doch ein häufiger Fehler im Alltag ist der rein „technische“ Einsatz der Leine – das Halten und Bremsen ohne echte Kommunikation. Viele Hund-Mensch-Teams geraten unbewusst in ein Muster, das eher einem Tauziehen ähnelt als einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit.
Leine als Kommunikationsmittel – nicht als Bremse
In vielen Alltagssituationen sieht man es deutlich: Der Hund läuft vorneweg, zieht, erkundet seine Umwelt, während der Mensch passiv am Ende der Leine steht – ohne Augenkontakt, ohne Dialog. Das Problem dabei: So wird die Leine zur reinen „Notbremse“. Führung, Orientierung oder Kooperation bleiben aus.
Wichtig zu verstehen: Die Schleppleine ersetzt keine Beziehung oder Erziehung – sie ergänzt sie. Sie ist keine bloße Sicherung, sondern ein Bindeglied zwischen Hund und Mensch. Über sie sollten Sicherheit, Klarheit und Orientierung vermittelt werden.
Wenn es jedoch zu dauerhaftem Ziehen, ständigen Rucken oder unbewusstem „Zuppeln“ kommt, lohnt es sich, innezuhalten und folgende Fragen zu stellen:
-
Versteht mein Hund überhaupt, was ich von ihm möchte?
-
Gebe ich ihm klare, für ihn nachvollziehbare Signale?
-
Biete ich ihm Raum für Feedback, damit er sich ebenfalls einbringen kann?
-
Fördere ich mit meinem aktuellen Handeln tatsächlich einen Lernprozess – oder blockiere ich ihn unbewusst?
Bewusst führen heißt: Aktiv bleiben
Ein achtsamer Umgang mit der Schleppleine kann nicht nur die Führungsqualität verbessern, sondern auch das Vertrauen zwischen Hund und Halter stärken. Der Schlüssel dazu liegt im aktiven Kontakt:
✔ Bewusstes Führen statt passivem Halten
✔ Klare Körpersprache und Signale
✔ Orientierung ermöglichen – nicht erzwingen
✔ Den Hund einladen, bei seinem Menschen zu bleiben, anstatt ihn mechanisch zu kontrollieren
Dabei geht es nicht darum, den Hund „im Zaum zu halten“, sondern darum, ihm sicher den nötigen Rahmen für eigene Erfahrungen zu geben, während der Mensch präsent bleibt.
Tipp:
Richtige Schleppleinenarbeit erfordert Übung. Es lohnt sich, ein Schleppleinentraining unter fachlicher Anleitung zu besuchen – am besten bei einem Trainer, der mit körpersprachlicher Führung und beziehungsorientierten Ansätzen arbeitet (vgl. Viviane Theby, Longieren & Distanztraining, 2020).
Wir unterstützen Dich gerne dabei 🙂
Hab einen schönen Tag,
Kirsten 🙂
Quellen:
-
Reichmann, U. (2022): Die sichere Schleppleine: Frei und sicher unterwegs – auch mit Jagdtrieb, Cadmos Verlag
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Theby, V. (2020): Longieren & Distanztraining – Kommunikation auf Distanz fördern, Müller Rüschlikon Verlag
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TVT Merkblatt Nr. 131.4: Leinen und Geschirre – Einsatz im Training (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.)